Analsex gilt in einer toleranten und aufgeschlossenen Zeit wie dieser als eines der letzten Tabus. Dabei zeigen anonyme Umfragen, dass diese Sexpraktik seit Jahren vermehrt Einzug in deutsche Schlafzimmer erhält. Wir wollen das Schweigen endlich brechen und mehr Klarheit zu dem Thema schaffen! Daher verraten wir die wichtigsten Dinge, die du über Analverkehr wissen musst – von der Vorbereitung (fürs erste Mal) über beliebte Stellungen bis zu den Risiken.
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So funktioniert Analsex
Was ist Analverkehr und wie geht das überhaupt? Selbst wenn du diese Sexpraktik noch nie ausprobiert hast, wirst du zumindest schon mal von ihr gehört haben.
Bei Analsex wird der Penis im Gegensatz zum klassischen Geschlechtsverkehr rektal statt in die Vagina eingeführt. Deshalb wird diese Praktik von vielen auch als Po-Sex bezeichnet.
Bei Analverkehr werden andere Körperregionen stimuliert als Kitzer und Klitoris. Die Rede ist von Anus, After und beim Mann noch die Prostata. Da sich in all diesen Regionen viele empfindliche Nervenenden befinden, kann auch anale Penetration zum Höhepunkt führen.
Allerdings gibt es so etwas wie einen reinen Orgasmus beim Analsex nicht. Aus diesem Grund müssen parallel zu den genannten Körperstellen immer auch die Geschlechtsorgane stimuliert werden. Hierdurch kann ein sogenannter Zweiter-Hand-Orgasmus erreicht werden.
Vaginalsex ist nur möglich, wenn einer der Sexualpartner weiblich ist. Dies ist bei analen Lustspielen anders. Mit einem Poloch sind Mann und Frau schließlich gleichermaßen ausgestattet. Heißt: Auch schwule Männer können anal Sex praktizieren. Natürlich genauso wie heterosexuelle Menschen und homosexuelle Frauen.
Letztere benötigen für Sex im Po mangels männlichem Geschlechtsteil allerdings einen Umschnalldildo, auch Strap-On genannt.
Studien zeigen: Die Beliebtheit von Po-Sex steigt
Warum aber lohnt es sich überhaupt, etwas über Analverkehr zu wissen? Ganz einfach: Dieser stellt eine spannende Abwechslung dar und bringt Pep ins Liebesleben.
Und das ist nicht bloß irgendeine abseitige Meinung sexuell umtriebiger Gigolos ‒ im Gegenteil: Analer Sex ist für immer mehr Deutsche ein Thema. Dies geht aus einer Studie der Erotikcommunity Joyclub hervor. Die Untersuchung ergab, dass 20 % der Frauen und 40 % der Männer auf anale Penetration stehen.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Umfrage zu Analsex aus dem Jahr 2016 des Centres for Disease Control and Prevention, auch wenn diese sich auf die gesamte Welt bezieht. Laut Men’s Health zeigt sie, dass 36 % der Frauen und 42 % der Männer schon mal Analverkehr ausprobiert haben.
Deutlich wird die hohe Beliebtheit von Analsex auch an der steigenden Popularität der Praktik in Pornos. So führt Pornhub Insights 2022 „Anal” als fünftbeliebtesten Suchbegriff in Deutschland auf. Im Ranking der hierzulande am meisten aufgerufenen Porno-Kategorien belegt „Analsex” sogar den ersten Platz.
Hygiene und Dehnung: Die optimale Vorbereitung auf Analsex
Die zwei wichtigsten Aspekte der Vorbereitung sind Hygiene und Dehnung. Ersterer beinhaltet das Duschen und die intensive Reinigung des Anus. Der After ist in der Regel relativ sauber, solange du keinen unmittelbaren Drang auf Stuhlgang verspürst. Warst du vor zwei bis drei Stunden zuletzt auf Toilette, ist die einfache Säuberung der entsprechenden Regionen unter der Dusche vollkommen ausreichend.
Bist du trotzdem noch unsicher, verwende am besten zusätzlich eine Analdusche. Mit dieser reinigst du das Innere deines Anus, wodurch Rückstände von Kot entfernt werden und der Analsex sauber verläuft.
Männer sollten zudem den äußeren Bereich am Hintern rasieren. Analsex ist ohne Haare nämlich deutlich hygienischer.
Zum Vordehnen vor dem Analsex kannst du wahlweise ein oder zwei Finger oder ein Toy wie Butt-Plug verwenden. Da die Region um den Anus im Gegensatz zu der um die Vagina nicht feucht wird, sind die Dehnung und zusätzliche Verwendung von Gleitgel umso wichtiger. Würdest du darauf verzichten, verläuft der Sex möglicherweise ziemlich schmerzhaft.
Erstes Mal anal: Tipps für Anfänger
Bist du Anfänger, ist Analsex für dich neu und unbekannt. Die Vorbereitung auf das erste Mal Anal schließt mit ein, dass du dich mental in die richtige Stimmung versetzt. Wie wünschst du dir den Analverkehr? Möchtest du lieber die aktive oder doch die passive Rolle einnehmen? Soll der Sex eher behutsam ablaufen oder kann es auch gleich in die Vollen gehen? All diese Fragen solltest du vorab für dich beantworten.
Bevor du mit einem Partner dein erstes Mal Analverkehr hast, kannst du beim Solo-Sex deine ersten Erfahrungen sammeln. Stimuliere dich selbst in der Anus-Region und lerne die erogenen Zonen am Hinterteil kennen.
Eine weitere sinnvolle Maßnahme für Anfänger von Analverkehr ist eine gezielte Ernäherung. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst oder Gemüse fördern die Verdauung. Sie helfen dir dabei, regelmäßiger den Darm zu entleeren und erleichtern somit die Reinigung analer Regionen vor dem Sex.
Gleitmittel wurde bereits erwähnt. Besonders beim ersten Mal gilt hier: Viel hilft viel. Nutze ordentlich Gleitcreme, um das Schmerzrisiko möglichst gering zu halten.
Bei Fragen, Sorgen und Ängsten kannst du dich vorab mit anderen Menschen austauschen, die Erfahrung auf dem Gebiet haben. Das Analsex-Forum von Joyclub ist bspw. eine gute Plattform, um dich anonym und sicher mit Profis und anderen Anfängern über Po-Spiele auszutauschen.
How to Analverkehr? Die Praktiken im Überblick
Analsex mit Eindringen in den Anus ist nur eine Variante, die analen Regionen seines Sexpartners zu stimulieren. Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte Fisting. Hierbei schiebt der aktive Partner dem Empfangenden einen oder mehrere Finger bis hin zur gesamten Faust in den Hintern und stimuliert auf diese Weise die erogenen Zonen um den Anus.
Wichtig ist, dass der passive Partner klare Signale gibt und es zu eindeutigen Absprachen kommt. Außerdem ist die Verwendung von Gleitgel bei dieser Praktik absolute Pflicht.
Eine weitere Analpraktik ist das sogenannte Rimming, auch Anilingus genannt. Bei dieser oralen Sexpraktik wird mit Lippen und Zunge der Anus sowie meist auch die Dammregion stimuliert. Aufgrund der vielen Nervenden an diesen Körperstellen entsteht eine ähnlich starke Erregung wie bei der Frau durch die Penetration von Kitzler und Klitoris.
Das sind die beliebtesten Analsex-Stellungen
Welche Stellungen eignen sich am besten, um anal genussvollen Sex zu haben?
Doggy-Style: Von hinten anal eindringen
Der passive Part begibt sich auf alle Viere, drückt seinen Rücken leicht durch und streckt seinen Po nach oben, während der Penetrierende – ebenfalls auf den Knien – von hinten in den Anus eindringt. Der Vorteil dieser Position ist der perfekte Eindringwinkel.
Trotzdem ist beim Eindringen Vorsicht geboten. Zu heftige Stöße führen nämlich schnell zu Schmerzen beim Empfangenden.
Reiterstellung: Der passive Partner hat die Kontrolle
Die Reiterstellung gehört zu den Anal-Stellungen, die vor allem für Anfänger gut geeignet sind. Denn Analsex erfordert gerade für den passiven Partner viel Überwindung. In der Reiterposition übernimmt dieser jedoch die Kontrolle über Tempo und Härte.
Wie funktioniert die Reiterstellung konkret? Der Empfangende sitzt oben auf, während der aktive Partner seinen Penis auf dem Rücken liegend langsam in das Poloch hineingleiten lässt und für Anal-Penetration sorgt.
Löffelchen: Die zärtlichste aller Anal-Sexstellungen
Eine weitere Anfänger-Stellung, die auch aus dem Vaginalsex bekannt ist. Beide Partner liegen hierbei in seitlicher Position bequem hintereinander, sodass kein Blickkontakt besteht. Der aktive Part liegt hinten, der devote vorne. Aufgrund des engen Körperkontakts wird diese Position von den meisten als sehr innig und zärtlich empfunden.
Der aktive Partner dringt nun sanft von hinten in das Poloch des passiven Partners ein. Für den Empfangenden ist es wichtig, seine Muskeln zu entspannen und sich komplett der Situation hinzugeben.
Dieses Risiken birgt Po-Sex
Ist Analsex schädlich? Die größte Gefahr beim Analsex sind Schmerzen, Blutungen und Mikrorisse, auch Fissuren genannt. Letztere entstehen, weil der Anus nicht so dehnbar ist und die analen Regionen bei Erregungen nicht alleine feucht werden. Das macht das Eindringen schwerer, wodurch ein höheres Risiko für Verletzungen besteht als bei klassischem Geschlechtsverkehr.
Besonders Frauen in der passiven Rollen sollten bei Analverkehr vorsichtig sein. Durch ihre Anatomie sowie die Auswirkungen von Hormonen, Schwangerschaft und Geburt auf den Beckenboden ist ihr Schließmuskel nicht so widerstandsfähig wie der von Männern. Ihr Bindegewebe reißt leichter und sie verletzen sich schneller.
Darüber hinaus ist das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV, Hepatitis oder Syphilis verhältnismäßig groß. Auch das liegt an den einfach entstehenden Mikrorissen. Analsex ohne Kondom ist daher ein No-Go. Es muss zwingend verhütet werden — Safer-Sex first!
So fühlt es sich für Männer und Frauen an
Für beide Geschlechter ist Analverkehr eine lustvolle Erfahrung. Das hat mehrere Gründe. Einige decken sich zwischen Frau und Mann, andere unterscheiden sich.
Der wichtigste Grund ist die Beschaffenheit der Region um den After – was das weibliche und männliche Geschlecht gleichermaßen betrifft. Da sich dort zahlreiche Nervenenden befinden, sind die Körperstellen sehr sensibel. Werden sie stimuliert, sorgt das für Erregung. Hinzu kommt, dass die Darmöffnung oft enger ist als eine Vagina. Dadurch wird bei aktivem Analverkehr mehr Druck und Reibung auf den Penis ausgeübt, was den Nervenreiz verstärkt.
Viele heterosexuelle Männer finden Analsex zudem reizvoll, weil sie auf diese Weise das Liebesspiel auch mal passiv erleben können. Per Umschnaldildo dringt die Frau anal in sie ein. Bei klassischem Vaginalsex sind sie aufgrund ihrer Anatomie zur aktiven Rolle gezwungen.
Außerdem befindet sich beim Mann der G-Punkt an der Prostata, die direkt neben dem Enddarm liegt. Er wird durch anales Eindringen erreicht und stimuliert.
Frauen wiederum mögen Analsex besonders, wenn ihre Vagina dadurch indirekt stimuliert wird. Diese liegt nämlich direkt neben dem Darmausgang. Ebenso wird der Schließmuskel überdehnt, was heftige Reaktionen des vegetativen Nervensystems auslöst und in einem Orgasmus beim Analverkehr münden kann.